Da steht man Morgens auf und
hat einen dicken Kopf.
Alles tut weh und man weis,
heute ist das Bett mein liebster Platz.
Man überlegt hin, überlegt
her was los ist, woher der dicke Kopf kommt.
Und dann, auf einmal geht es
in einem drunter und drüber.
Man merkt, da will was
gesehen werden, darf raus.
Fühlt, dass es schmerzt und
ja, auch ein wenig unangenehm dort hin zu sehen.
Wieso gerade jetzt? Muss das
denn sein?
Vielleicht, weil schon so
viel an Verletzung angehäuft wurde oder man im Zwiespalt ist mit dem realen
Dasein und seiner eigenen Spiritualität.
So geht es mir gerade.
Heute ist so ein bestimmter
Tag. Nämlich Geburtstag. Schon vor Tagen hatte ich meinem engsten Kreis gesagt,
dass ich nicht da sein werde. Ich wollte einfach das nicht mehr, was man immer
macht. Aus Gewohnheit und weil es immer schon so war....
Meinen Wunsch an diesem
heutigen Tag einfach an einen See zu fahren, alleine zu sein, ohne Handy und
Besuch - dem konnte ich nicht entsprechen, da es mir so übel war.
Doch was hatte das zu
bedeuten? Diese Übelkeit, dieser Kopfschmerz?
Ich war heute so hin und her
gerissen, zwischen was ich mir wünsche und was ich nicht will. Zwischen der
Definition von "Erwartung" und Loslassen.
Ich habe nichts geplant,
keinen Kuchen gebacken oder was besonderes gekocht.
Habe niemanden eingeladen,
bin auch nicht aus auf Geschenke....das war noch nie wirklich meins....also das
mit den Geschenken.
Habe nicht erwartet, dass
irgendjemand was für mich tut.
Doch ich habe es mir
gewünscht, dass da einfach Menschen aus meinem nächsten Umfeld da sind.
Vielleicht ein Stück Kuchen vorbei bringen oder mir ihre Zeit schenken.
Oder sich eine bestimmte
Person, die lange in meinem Leben war vielleicht doch noch an mich denkt und
mir schreibt.
So - und dann....war gar
nichts.
Naja, das stimmt so auch
nicht. Ich habe viele Glückwünsche bekommen über Facebook und Whatsapp und ein
ganz bezauberndes Päckchen von einem lieben Menschen.
Da sind dann Worte wie:
"lass dich feiern, oder feiere schön mit deinen Lieben" wie ein Kloß
im Hals....
Persönlich habe ich von einem
meiner Kinder einen Drücka bekommen. Die anderen haben angerufen....
Mich hat das alles an diesem
Tag so beschäftigt, weil ich einfach Klarheit wollte über mein Innenleben.
Und es hat mich alles einfach
überfahren.
Das was ich mir wünsche, was
ich "brauche" das entspricht jetzt nicht meiner Realität. Weniger
weil ich einen an der Latte habe, sondern weil mein Umfeld mit dem was ich für
mich als richtig ansehe, weniger gut umgehen kann.
Ich merke, das es da so ein
paar Punkte in mir gibt, die mich wirklich aufregen und wo ich einen Mangel
habe.
Daher auch mein Gefühl des
Brauchens....das hat mich schon konfus gemacht, da meine spirituelle Seite
meinte, wenn ich in mir ruhe gar nichts im Außen brauche. Doch meine irdische
Seite fand das Gefühl des alleine Seins bescheiden, zumindest an diesem Tag.
So habe ich mit diesen
Gedanken und Emotionen den Tag verbracht.
Was ich für mich aus all dem
erfahren habe ist, dass es ganz wichtig ist nicht im Außen zu fühlen, nicht im
Außen zu wünschen, nicht zu erwarten, weder zu hoffen, noch traurig zu sein.
Was in der Umsetzung wirklich
gerade für mich weniger leicht ist.
Doch es sind mir in diesem
Prozess ein paar wesentliche Gefühle klarer geworden.
Ich bin, wie ich bin. Mit
allem, was zu mir gehört.
Mein Kummer, meine Freude,
meine Tiefen und Höhen.
Meine Wünsche und Träume,
mein Frust und Ärger.
Meine alten Muster, alten
Verletzungen, Narben.
Mein Sehnen und Hoffen, mein
Aufstehen und Fallen.
Mein Lachen, mein Weinen.
Mein Hell und mein Dunkel.
Mein Jetzt und Hier.
Ich bin, wie ich bin. Und
genau so ist es gut und richtig.
Da gibt es kein falsch oder
richtig. Kein schlecht oder gut.
Alles darf sich zeigen, mag
angesehen werden und darf bleiben oder gehen.
Ich muss nichts erreichen
oder besser machen, denn so wie es jetzt ist - ist es richtig und gehört eben
zu meinem Weg des Lebens und des Lernens dazu.
Ich bin, wie ich
bin....heute, morgen vielleicht auch übermorgen.
Ich habe die Antwort in mir,
unabhängig was sich im Außen zeigt.
Das dient mir nur dazu genau
hinzusehen, hinzufühlen und meine Entscheidung auf das was und wie ich denke,
fühle, zu beleuchten.
Ich bin ich und habe es jeden
Moment in der Hand zu reagieren oder es einfach anzusehen, durch mich durch
fließen zu lassen, ohne dass ich deswegen in die Knie gehe. So ist auch dieser
ganz bestimmte Tag vorbei gegangen, ganz anders als ich mir vorher vorgestellt
habe, und doch war er wichtig für meinen Prozess der Erkenntnis um was es in
meinem Leben wirklich geht.
Somit hatte er etwas Gutes,
auch wenn sich das erstmal nicht so angefühlt hat.
An so ganz bestimmten Tagen
ist manchmal alles ganz anders, doch letztendlich ist es ein nächster Schritt
hin zum bewussten WERT - SEIN....